Ein freiwilliges ökologisches Jahr in Armenien
Aktualisiert am 08.04.2020 - PIENSA!-Stiftung
"Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Inken Wilms, ich bin 18 Jahre alt und komme aus Mönchengladbach. Vor Kurzem habe ich mein Abitur am Stiftischen Humanistischen Gymnasium gemacht und werde nun ab dem 1. September für ein Jahr im Rahmen eines Entwicklungshilfeprojektes nach Armenien gehen und dort ehrenamtlich arbeiten.
Dieses Projekt befasst sich vor allem mit der Wiederaufforstung armenischer Wälder und dem Erhalt einer einzigartigen Natur sowie der ökologischen Aufklärung und Wissensvermittlung an Jugendliche und junge Erwachsene. ..."
Durch diese ersten Zeilen haben wir im August 2019 Inken Wilms kennengelernt und uns dazu entschieden, Inken bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.
Seit Mitte März 2020 ist Inken - früher als geplant - wieder zurück in Deutschland. Wegen der Covid19-Pandemie musste sie bereits nach etwas mehr als einem halben Jahr ihren Freiwilligendienst beenden und zurückkehren.
Über ihre Erfahrungen und Erlebnisse in einem fremden Land, das schwierige und abrupte Ende und all das Positive, das für immer bleibt, berichtet Inken in diesem Blog:
Fotos: Inken Wilms
Mönchengladbach, März 2020
Alles hat ein Ende – dass das Ende meines Freiwilligendienstes so schnell und unvorhersehbar kommt, hätte ich jedoch nicht erwartet. Dass Covid-19 daran beteiligt war, ist denkbar, schließlich kann man im Moment keine Nachrichten mehr schauen oder die Zeitung lesen, ohne nicht in jedem Beitrag mit der Coronakrise konfrontiert zu werden. Aber alles der Reihe nach. ...
Yerevan, Februar 2020
Halbzeit! Unfassbar, wie schnell ein halbes Jahr vorbeigehen kann. Genauso unfassbar, dass jeder Tag, der vergeht, das Ende meines Freiwilligendienstes näher bringt. Aber daran möchte ich im Moment gar nicht denken, sondern eher an die spannenden und ereignisreichen Monate, die noch vor mir liegen. ...
Yerevan, Januar 2020
Neues Jahr, neues Glück sagt man ja so schön. Ich würde mir eher ein neues Jahr mit altem Glück wünschen, da das letzte Jahr in jeder Hinsicht einfach toll war. Ein großer Teil davon war definitiv die Entscheidung, nach Armenien zu gehen und somit die Chance zu haben, in eine komplett andere Kultur einzutauchen, eine neue Sprache zu lernen und für ein Jahr einfach ein ganz anderes und neues Leben zu haben. ...
Yerevan, Dezember 2019
Weihnachten fernab von der Familie in einem fremden Land zu verbringen, klingt für viele Menschen wie eine Herausforderung und undenkbar. Für mich ist es eher eine Möglichkeit, tiefer in die Kultur eines Landes einzutauchen, die eigenen, weihnachtlichen Traditionen weiterzugeben und die Weihnachtszeit einfach mal etwas anders zu genießen. ...
Yerevan, November 2019
Der November – eigentlich ein Monat, den man immer mit tristem Wetter, Ungemütlichkeit und der Farbe grau assoziiert. Diesen November ist allerdings so viel passiert, was mir den Monat vergoldet hat. Die vielen Ausflüge mit meinen Freunden, ganz viele neu gepflanzte Bäume und zwei Welpen gehören definitiv dazu. ...
Yerevan, Oktober 2019
Was ein Monat! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen, weil einfach so viel passiert ist. Yerevan fühlt sich inzwischen nahezu zu 100% wie mein Zuhause an, immer mehr armenische Wörter und Sätze fließen in meinen Alltagsgebrauch ein und alleine mit dem Bus zu einem fremden Ziel zu fahren bereitet mir keine Alpträume mehr. ...
Yerevan, September 2019
"Warum denn ausgerechnet Armenien?" und "Komm bloß heil wieder!" - Sätze, die ich in den vergangenen Monaten mehr als einmal gehört habe. Dies sind die Reaktionen auf meine Antwort zur häufig gestellten Frage, wie es denn jetzt für mich nach der Schule weitergeht. ...