Inzwischen bin ich bereits seit 4 Wochen hier in Yerevan und kann sagen, ich fühle mich pudelwohl. Trotz einiger kleiner Kulturschocks, wie den völlig chaotischen Verkehr und den immensen Verbrauch an Plastiktüten, habe ich mich schon gut in dem doch ganz schön fremden Land eingelebt. Dies hat man vor allem der unfassbar großen Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Armenier zu verdanken. Es kommt nicht selten vor, dass man mit wildfremden Menschen, die man gerade im Bus getroffen hat, den Abend verbringt oder zum Kaffee eingeladen wird. Auch wenn die Leute hier selber nicht viel haben, wird einem alles angeboten, was nur da ist, von frischem, selbstangebautem Obst und Gemüse bis hin zu jeglichem Kuchen oder Süßigkeiten oder natürlich dem berühmt-berüchtigten Kulturbrot Lavash.
Auf meiner Arbeit ist das nicht anders. Noch so oft kann ich meinen Kollegen erklären, dass ich mein eigenes Mittagessen mitgebracht habe, ohne nicht mindestens eine neue typisch armenische Köstlichkeit probiert zu haben, kehre ich nicht aus der Mittagspause zurück. Meine Arbeit ist aber generell super und definitiv die richtige Entscheidung gewesen. ATP ist eine gemeinnützige Organisation, die im Jahr 1994 gegründet wurde und somit dieses Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Der Grund für den Aufbau der Organisation war der radikale Verlust an Wäldern aufgrund fehlender Alternativen zu Holz, Häuser im Winter zu heizen. Zu Anfangszeiten lag der Fokus des Projektes vor allem auf der Wiederaufforstung armenischer Wälder sowie dem Schutz der Umwelt und einzigartigen Natur. Zudem wurde und wird viel Wert auf die Verbesserung der Lebensstandards der armenischen Bevölkerung durch Hilfe zur Selbsthilfe gelegt.