Zurück in Yerevan und im Wohnheim – das uns allen nach so kurzer Zeit dennoch schon ein bisschen gefehlt hat – verbrachten wir dann die restlichen Ferientage damit, unser Armenisch nochmal ein bisschen aufzufrischen, einen verfrühten Frühjahrsputz zu veranstalten und uns seelisch auf den ersten Tag vorzubereiten – nach fast drei Wochen Urlaub war das wirklich etwas hart.
Trotz allem habe ich mich sehr darauf gefreut, zu meiner Arbeit zurückzukehren und meine Kollegen wiederzusehen. Während der “Neujahrsansprache” von meinem Chef wurden dann auch direkt einige der Projekte für das kommende Jahr vorgestellt. Dazu zählen unter anderem die Aufnahme von einer chinesischen und einer französischen Freiwilligengruppe im Sommer, die jeweils für zwei Wochen nach Armenien kommen und in dieser Zeit in meinem Projekt mitarbeiten werden. Da Freiwillige anscheinend tief in ihren Gedanken miteinander verbunden sind, wurde ich zur Ansprechperson für die beiden Gruppen gemacht und bin somit jetzt und in der Zeit ihres Aufenthalts in Armenien Ansprechperson. Gleich am ersten Tag mit so einer großen und wichtigen Aufgabe betraut zu werden, hätte ich niemals erwartet und obwohl somit echt einiges an Arbeit auf mich zukommt und ich sehr viel Verantwortung habe, bin ich wirklich sehr glücklich, dass meine Kollegen mir ein solches Vertrauen entgegen bringen und mir eine so besondere Aufgabe übergeben.
Somit arbeite ich momentan daran, ein Programm für beide Gruppen aufzustellen und zu schauen, inwiefern sie bei Workshops mit Kindern mithelfen können. Zu Beginn des Jahres wurde nämlich ein Lehrbuch von der Amerikanischen Universität in Armenien veröffentlicht, das einen genauen Lehrplan für Umweltbildung in Verbindung mit Grundlagen der englischen Sprache beinhaltet. Kindern werden mithilfe dieses Handbuches überwiegend spielerisch ökologische Begriffe auf Englisch sowie Grundkenntnisse der englischen Grammatik, aber auch Maßnahmen zum Umweltschutz beigebracht. Da das Handbuch und alle zugehörigen Materialien auf Englisch verfasst sind, können sie auch von Lehrpersonen, die kein Armenisch sprechen, genutzt werden. Es ist somit eine großartige Möglichkeit für die beiden Freiwilligengruppen, einige Unterrichtsstunden bzw. Workshops mithilfe dieses Buches durchzuführen. Es wurde mir aber auch schon angeboten, zu einigen Schulen zu fahren und dort ein paar Stunden mit den Materialien des Buches abzuhalten. Das wäre eine großartige Möglichkeit und ich würde mich sehr freuen, endlich auch aktiv bei der Gestaltung einiger Unterrichtsstunden dabei zu sein.
Neben der Vorbereitung für die beiden Freiwilligengruppen arbeite ich weiterhin an der Erstellung verschiedener Plakate und Infomaterialien und helfe bei der Vorbereitung für anstehende Workshops mit, hauptsächlich denke ich mir Eisbrecher und Warm-ups aus und soll diese dann auch bei den Workshops durchführen. Ich weiß zwar noch nicht genau, wann der nächste ansteht, freue mich aber wirklich sehr darauf. Worauf ich mich vor allem auch noch freue, ist auf den Frühling und etwas wärmeres Wetter, denn dann beginnen wieder die Pflanzungen und ich habe die Chance, wieder an verschiedene Orte zu fahren, Bäume zu pflanzen und gleichzeitig Armenien kennen zu lernen.