"Vielfalt vor unserer Tür: Streuobstwiesen als Lern- und Erlebnisort"
Aktualisiert: 31.01.2025 - PIENSA!-Stiftung
Streuobstwiesen wurden vom Menschen geschaffen. Aufgrund ihrer Nähe zu Dörfern und Städten wurden sie früher intensiv für die Landwirtschaft genutzt. Heute sind Streuobstwiesen ein wichtiger Teil unserer Kulturlandschaft und stellen mit bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten ein Juwel der Artenvielfalt dar. Traditionell wurden die Streuobstflächen gleich mehrfach genutzt, zum Beispiel als Viehweide und zum Obstanbau. Damit zeigen sie uns auch, wie die nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft funktionieren kann.
"Vielfalt vor unserer Tür: Streuobstwiesen als Lern- und Erlebnisort" ist der Name unserer ersten Bildungsinitiative. Sie wurde im Frühjahr 2020 mit dem Ziel gestartet, die im Jahr 2019 erarbeiteten Eckpunkte für ein 'Bildungskonzept Streuobstwiesen Wiesbaden' fortzuführen. Die Initiative sieht eine schrittweise Umsetzung vor. Durch eigene Projekte und die Organisation außerschulischer Aktivitäten sollen Streuobstwiesen in einem ersten Schritt als außerschulische Lernorte bekannter gemacht werden. Zudem können Konzepte und Projekte, mit denen Schulen Streuobstwiesen als Lernorte nutzen oder künftig nutzen wollen, finanziell unterstützt werden.
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Fotos: PIENSA!-Stiftung
In einer zweiten Stufe soll ein umfassendes Bildungskonzept umgesetzt werden, bei dem Schulen nicht nur fallweise den Lernort Streuobstwiese aufsuchen, sondern möglichst auch Patenschaften für Streuobstflächen übernehmen. Mit der Wiederaufnahme der Aktivitäten zur Umsetzung der Initiative im Jahr 2024 ist eine inhaltliche Erweiterung auf Agroforstsysteme im Allgemeinen erfolgt. Die Auseinandersetzung mit dieser Form der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen bietet vor allem für weiterführende Schulen die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen aus der Diskussion um eine zukunftsfähige und regenerative Landwirtschaft einfließen zu lassen.
Im Folgenden beschreiben wir den aktuellen Stand in diesem Projekt:
1. Zielsetzung:
In Wiesbaden und seinen Vororten gibt es mehr als 40.000 Obstbäume. Vor allem in den östlichen Vororten befinden sich noch viele Streuobstflächen. Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen. Einmalig schön stellt sich die Natur im Frühjahr dar, wenn die Bäume in voller Blütenpracht stehen. Aber auch in allen anderen Jahreszeiten sind Streuobstwiesen ein idealer Ort, um Artenvielfalt zu erleben und etwas über die besondere Bedeutung dieser alten Kulturlandschaft zu lernen.
Ziel der Initiative ist es, dass Kinder- und Jugendliche aus Wiesbaden und seinen Vororten sich wieder stärker mit diesem Teil der "Kulturlandschaft vor ihrer Tür" identifizieren und sich aktiv für dessen Schutz einsetzen.
Zur Umsetzung suchen wir seit 2024 wieder nach Möglichkeiten der Kooperation mit Wiesbadener Schulen. Bei den Grundschulen sind dies vor allem (aber nicht ausschließlich) Schulen in den östlichen Vororten der Stadt. Für weiterführende Schulen bzw. die Sekundarstufen der IGS kann eine Erweiterung auf das Thema Agroforst als landwirtschaftliche Bewirtschaftungsform erfolgen.
Das Grobkonzept sieht drei grundsätzlich voneinander unabhängige Inhaltsblöcke vor. Diese bauen grundsätzlich aufeinander auf, können aber auch getrennt voneinander eingeführt bzw. genutzt werden.
1. Angebot Unterrichtsmaterial und Unterrichtskonzepte sowie (ergänzend) Lehrkräftequalifizierung 2. Angebot Durchführung/Begleitung von Exkursionen, Projekttagen und Projektwochen mit Schulen 3. Initiierung von Schulpatenschaften für Streuobstflächen (in der Sekundarstufe ggf. auch für Agroforstsysteme im allgemeinen)
Zielsetzung ist, Wiesbadener Schulen in einem ersten Schritt beim Einstieg in die Nutzung von Streuobstwiesen (und andere Formen des Agroforst) als außerschulischem Lernort zu unterstützten. In weiteren Schritten sollen sie für ein langfristiges Engagement und eine vertiefende Auseinandersetzung mit diesen Themen gewonnen werden.
Die Rolle der PIENSA!-Stiftung besteht zum einen darin, bereits begonnene oder geplante Projekte finanziell zu unterstützen. Zum anderen bringt sich die Stiftung auch organisatorisch ein, zum Beispiel indem der Kontakt zu Expert*innen, Lernbegleiter*innen oder zu Weiterbildungsmöglichkeiten vermittelt werden.
2. Aktueller Status:
Die Initiative wurde aufgrund der Corona-Pandemie und der Priorisierung anderer Projekte in den Jahren 2021 und 2022 zurückgestellt. In 2023 wurde sie über Aktionstage für Schülergruppen zur Streuobstpflege wieder aufgegriffen. Seit 2024 werden wieder aktiv Kooperationsmöglichkeiten mit Schulen und außerschulischen Bildungspartnern gesucht. Ein erstes Projekt zur Pflanzung eines Streuobststreifens sowie der Anlage einer Agroforstparzelle im Schulgarten eines Wiesbadener Gymnasiums ist im Herbst 2024 gestartet.
Das auf der Grundlage der Sichtung bestehender Konzepte erstellte Bildungsprogramm umfasst Elemente für die Integration in den Unterricht und Ideen zu Exkursionen bzw. zur Unterstützung von Schulen bei Projekt- bzw. Aktionstagen. Das 2020 erstellte Programm wird aktuell mit dem Fokus auf Exkursionen und Aktionstagen weiterentwickelt, mit potenziellen Kooperationspartnern für die Bereitstellung der Angebote besprochen und von diesen auf Umsetzbarkeit geprüft. Für den Aufbau von Schulpatenschaftenwurden zunächst bestehende Patenschaftsmodelle mit Schwerpunkt "Schulwälder" geprüft und für eine Einführung in Wiesbaden und mit dem "Lernort Streuobstwiese" adaptiert. Um weitere Informationen zu den Erfolgsfaktoren erfolgreicher Patenschaften zu generieren sollen vermehrt auch Kontakte zu den Naturparken bzw. zu Naturpark-Schulen hergestellt werden, da hier bereits Erfahrungen mit der dauerhaften Nutzung von Streuobstwiesen als Lern- und Erlebnisort bestehen.
Das im Herbst 2024 begonnene erste Projekt im Rahmen unserer Initiative umfasst die finanzielle und organisatorische Unterstützung eines Wiesbadener Gymnasiums bei der Pflanzung eines kleinen Streuobstbestands im Schulgarten. Die Martin-Niemöller-Schule verfügt mit ihrem Schulgarten bereits über ein "Grünes Klassenzimmer", welches inhaltlich um die Themen "Streuobstwiese" und "Agroforstsysteme" erweitert werden soll. Das Projekt läuft voraussichtlich bis Sommer 2026. Die Umsetzung eines Folgeprojekts mit dem Schwerpunkt Agroforstsysteme in der Landwirtschaft wird im Verlauf des Jahres 2025 geprüft. Die Kontaktaufnahme zu weiteren Schulen ist ebenfalls für das Jahr 2025 vorgesehen.
Kooperationspartner:
Die Naturschutzorganisation Naturefund ist mit eigenen Mitarbeiter*innen in der Pflege der Streuobstwiesen in Wiesbaden aktiv. Zudem betreibt Naturefund in Wiesbaden-Erbenheim eine Versuchsfläche zum Dynamischen Agroforst (DAF). Damit ist Naturefund ein wichtiger Kooperationspartner für die Umsetzung von ersten Projekten, die im Rahmen unserer Initiative entstehen.
Die von Naturefund gepflegten Streuobstflächen sowie die Versuchsfläche für den Dynamischen Agroforst in Erbenheim sind Lernorte, die auch im Rahmen von Exkursionen oder Aktionstagen aufgesucht werden können.
Schulpatenschaften sollen möglichst auf Dauer angelegt sein. Die von Schulen genutzten Streuobstwiesen sollen zudem möglichst gut erreichbar sein. Ggf. wird es erforderlich, die Flächen für die Übernahme/Nutzung vorzubereiten. Auch sind entsprechende (langfristige) Vereinbarungen zwischen den Eigentümern und den Schulen vorzubereiten und zu treffen.
Von der Landeshauptstadt Wiesbaden haben wir ein positives Feedback zu unserer Projektinitiative erhalten. Das Umweltamt hat zugesagt, die Suche nach geeigneten Streuobstflächen für die Nutzung durch Schulen zu unterstützen und stellt zudem den Kontakt zu interessierten Schulen her. Die Initiative zum Lernort Streuobstwiese soll darüber hinaus im Rahmen der seit 2024 stattfindenden 'Aktionswochen Artenvielfalt' bekannter gemacht werden.
Unterstützen auch Sie unser Projekt "Vielfalt vor unserer Tür: Streuobstwiesen als Lern- und Erlebnisort" durch Abschluss einer Projektpatenschaft (Stichwort im Verwendungszweck: "Projektpatenschaft Streuobstschule").
Mehr Informationen zu unseren Projekt- und Bildungspatenschaften finden Sie hier.