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21. März - internationaler Tag des Waldes

21.03.2021 - PIENSA!-Stiftung
Der internationale Tag des Waldes wurde bereits Ende der 1970er Jahre durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ins Leben gerufen. Er erinnert daran, dass Wälder komplexe Ökosysteme sind, die eine wichtige Einflussgröße des globalen Klimas darstellen.
2019 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen, für die Jahre 2021 bis 2030 eine Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen auszurufen. Einem Jahrhundert an massiven Natur- und Umweltzerstörungen muss ein Jahrzehnt der Wiederherstellung folgen, denn die Ökosysteme und darunter ganz besonders die Wälder, sind in besorgniserregendem Zustand. 

Der Großteil der Entwaldung findet in den Tropen und Subtropen statt, aber auch bei uns vor der Haustür sterben zwischenzeitlich die Wälder. Es ist an der Zeit die Probleme anzugehen. 

In den 1980er und 1990er wurde dem Boden durch den sauren Regen viele Nährstoffe entzogen. Inzwischen bereitet ihm die Überdüngung große Probleme, denn Stickstoffverbindungen aus der Tierhaltung und industriellen Abgasen verbreiten sich über die Luft und gelangen mit dem Regen in den Waldboden. Stickstoff ist eigentlich ein unentbehrlicher Nährstoff für alle Lebewesen. Stickstoffüberschüsse können allerdings Wasser- und Land-Ökosysteme belasten sowie Klima, Luftqualität und die Biodiversität beeinträchtigen. Die betroffenen Bäume wachsen schneller als normal. Leider zu schnell – die Gesundheit des Baumes leidet darunter und die Bäume werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Foto: Hans Braxmeier auf Pixabay
Trockenheit als zentrales Problem
Bei der Fichte begünstigt die Trockenheit die Vermehrung von Borkenkäfern. Die Harzproduktion, mit der sich gesunde Bäume gegen bohrende Schädlinge wie Borkenkäfer verteidigen, kommt aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit zum Erliegen. Die Bäume sind den Borkenkäfern hilflos ausgeliefert. 

Aus diesem Grund starben in den letzten beiden Jahren doppelt so viele Laub- und Nadelbäume wie in den Vorjahren. Insgesamt sind 180.000 Hektar Wald bereits irreparabel geschädigt oder tot. Der Zustand unseres Waldes ist mehr als bedenklich.
Monokulturen vermeiden
Fichten- und Kiefer-Monokulturen haben aufgrund des Klimawandels bei uns keine Zukunft mehr. Sie kommen mit der Trockenheit nicht klar. 

Nur ein artenreicher Mischwald kann mit den veränderten Temperatur- und Niederschlagsbedingungen eine Zukunft haben. Großflächige, gesunde und naturbelassene Wälder aus heimischen Baumarten sind die einzige Möglichkeit um dem drohenden Klimakollaps unserer Waldbestände entgegenzuwirken. Eine Zukunft haben deshalb wohl nur Wildnis und Naturwälder die der Trockenheit und dem Klimawandel trotzen können.  
Foto: Joachim Klug auf Pixabay
Wildnis und Urwald 
Sich selbst überlassene Naturwälder sind neben weniger Holzeinschlag und mehr Klimaschutz die beste Antwort auf Deutschlands sterbende Wälder. Noch gehört Deutschland zu den grünsten Ländern Europas, fast ein Drittel seiner Fläche ist mit Wald bedeckt. Doch die Wälder werden fast ausnahmslos bewirtschaftet. Echten, vom Menschen nie veränderten Urwald gibt es fast nicht mehr.

Aber nur nahezu unberührte, wilde Wälder geben seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat, die wir in Deutschland bereits an den Rand des Aussterbens gebracht haben. Naturbelassen bilden abgestorbene Pflanzen eine große Humusschicht, die zusätzlich CO2 speichert. Ohne Schneisen, Forstwege und Entwässerungsgräben dienen naturbelassene Wälder und ihre von Moos und Humus bedeckten Böden als wichtige Wasserspeicher.

Knorrige, alte Bäume mit Astlöchern, Höhlen, Nischen und rissiger Rinde sind unersetzlicher Lebensraum für Spechte, Hirschkäfer und Baummarder. Seeadler, Kraniche und Schwarzstörche brauchen große, urwüchsige Waldflächen. Genauso wie die extrem seltenen Wildkatzen, von denen es zwischenzeitlich wieder einige in unseren wenigen naturbelassenen Wäldern gibt. Und in Wäldern liegen gebliebenem Totholz finden sich tausende beeindruckende und teilweise ebenfalls sehr seltene Käferarten, die auf unberührte Habitate angewiesen sind.
Fichten können mehrere hundert Jahre alt werden und Eichen über tausend. Die meisten Bäume aber werden bei uns nach spätestens hundert Jahren gefällt und genutzt. Unsere Wälder müssen wieder wild werden und die Bäume müssen altern dürfen. Nur so kann der Wald mit seinen Schutzfunktionen als wichtige Einflussgröße bei unserem weltweiten Klimaproblem helfen und uns direkt vor der Haustür auch zukünftig einen Platz direkt in der Natur bieten.
 
Das Video von Black Forest Collective zeigt uns eine Wildnis und Natur, für die wir uns einsetzen müssen. 
Quelle: Black Forest Collective
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